Montag - 31.08.2009 - Stockholm - Ryssbo (Enköping)


neunter Tag - es geht weiter auf der großen Karte

Heute verlassen wir Stockholm, aber nicht ohne einen Besuch bei Schloss Drottningholm zu unternehmen. Wir besichtigen des Schloss und das historische Theater, sowie natürlich den Schlosspark samt dem chinesischen Pavillon und dem "Wachzelt". Danach verbringen wir einige Zeit damit, alte Kuchenbrotreste an die örtliche Gänsegesellschaft zu verfüttern.

erster Blick - wir kommen durch den Park



wenn das kein Sammelobjekt ist - der Rettungsring zum Schloss



das Schloss im Morgenlicht



leider nicht die Hausherrin



"Offizielle" Perspektive aus dem Park



beim Chinesischen Pavillon



beim Chinesischen Pavillon



der Chinesischen Pavillon - mit Fischauge



das Wachzelt...



...ist keines (Blick von hinten)


Sehr eindrucksvoll war die Besichtigung des Schlosstheaters (Orginalbau aus dem 18. Jhdt.). Mit damals sehr knappen finanziellen Mitteln ist ein kleines Theater für den "Theaterkönig" Gustav III erbaut worden. Das Haus wird im Sommer bespielt - leider war bei der Führung Fotoverbot.

Gänse in Sicht, dahinter das Theater



viele



einige sind scheu



Enten sind da frecher



wer denkt jetzt nicht an Nils Holgersson?


Danach geht es weiter nach Uppsala, das sich zunächst durch nicht vorhandene Parkmöglichkeiten für Wohnmobile hervortut. Die Universitätsstadt baut auf Fahrradverkehr und davon gibt es wirklich viel. Wir finden schließlich doch noch einen Parkplatz und sehen uns vor allem die hochgotische Domkirche an. Die ist ohne Frage absolut eine längere Parkplatzsuche wert.

der Eingang zur Domkirche



Rosettenfenster



die Decke vom Hauptschiff



moderne Kunst (die Dame lebt nicht)
hinter dem Altar



Fensterrosette im Querschiff



moderne Wandteppiche in einer Seitenkapelle



die Kanzel



noch einmal das Hauptschiff



das Hauptportal - ich wäre gern ein paar
Schritte wegegangen - es ging nicht


Im Nachmittag fahren wir noch bis Enköping, das Wetter wird leider schlechter. In der Gemeinde Vallby gibt es wieder ausgedehnte Felsritzungen, von denen wir einige besichtigen. Den Campingplatz südlich von Enköping mit Badesee können wir nicht richtig würdigen - es regnet.

Felsritzungen bei Vallby



Felsritzungen bei Vallby



Landschaft bei Vallby


Dienstag - 01.09.2009 - Ryssbo - Stora Sundby (Eskilstuna)


zehnter Tag - wir fahren im Zickzack

Heute ist so ein Tag, an dem wir viele Sehenswürdigkeiten an der Strecke "mitnehmen" wollen. Natürlich liegen die aber nicht auf einer geraden Strecke - also fahren wir im Zickzack durch das Land.

Erster Halt ist Strangnäs - heute ein kleines Nest am Mälaren, aber es war einmal Bischofssitz. Die frühgotische Domkirche steht heute noch und ist sehenswert, gerade im Vergleich zum Dom von Uppsala.

Domkirche von Strangnäs



Domkirche von Strangnäs



Domkirche von Strangnäs - man beachte die
"Flecken unten an der Mauer"



... das sind verbaute Runensteine, die früher hier standen


Weiter gehts zum nächsten Ziel - Literaturfreunden gut bekannt. Schloss Gripsholm am Mälaren - von Kurt Tucholsky in einem Romantitel verewigt.

Heerenhaus bei Gripsholm



Eingang in den Haupthof


Die ältesten Teile von 1537 (Vorgängerbauwerke wurde abgerissen), ist diese Burg wirklich andauernd umgebaut worden. Zum Glück hat jeder Herrscher nicht alle Räume gebraucht, so dass heute Räumlichkeiten (und teilweise Originaleinrichtungen) aus vielen Jahrhunderten besichtigt werden können. Sehr gute Führung!

Gripsholm



zwei ziemlich alte Kanonen



der Haupthof


Skuril am Rande: Der Theaterturm (beherrbergt ein kleines Theater von 1773). Die Fassade sieht von aussen irgendwie anders aus. Von nahem erkannt man, dass sie verputzt ist und rote Klinker aufgemalt sind. Darunter finden sich aber durchaus echte Klinker. Gustav III (ein Theaterfreak ohne gleichen für den auch das Theater in Drottningholm erbaut wurde) nutzte die Kulisse des Turms für open-air-Inszenierungen. Eine normale Klinkerfassade war ihm aber zu ungleichmäßig. Darum ließ er sie verputzen und "schöne" Klinker aufmalen.

Blick vom See - der "Theaterturm" im Vordergrund


Bei Sundbyholm gibt es eine etwas ältere Sehenswürdigkeit - die sogenannte Sigurdsritzung, eine Felsritzung aus der Wikingerzeit. Davon gibt es nicht so viele - nichts wie hin.

Sigurdsritzung



Sigurdsritzung


Südlich der Industriestadt Eskilstuna finden wir einen wunderschön gelegenen Campingplatz am Hjälmaren. Die Bilder vom Sonnenuntergang zeigen seltsame Pfeiler im See - die Erklärung finden wir morgen.

Sonnenuntergang am Campingplatz



Sonnenuntergang am Campingplatz



lange Beine



Sonnenuntergang am Campingplatz


Mittwoch - 02.09.2009 - Stora Sundby - Ulricehamn


11. Tag zwischen den Seen

Wir bahnen uns heute den Weg zwischen Vänern und Vättern hindurch nach Süden.

Vogel von unten (Dachluke) - mach kein' Scheiß!


Hier kommt die Erklärung für den langen "Sessellift" - es ist eine Förderanlage für Erz - nix Tourismus, kein Ausflug übers Land.

kein Sessellift



unterwegs


Ab Kumla fahren wir vor einer furchterregenden Wolke davon, werden aber eingeholt und bekommen im Laufe des Tages mehrfach heftige Regenschauer ab. Dazwischen ist es sonnig - also bleiben wir heute in der Nähe des Autos.

In Karlsborg am Vättern liegt eine große Festungsanlage. Sie ist heute noch eine Garnison mit Kaserne, man kann aber auf dem Gelände herumlaufen - einfach so. Haben wir gemacht, viel gab es aber nicht zu sehen.

sehr ordentlich - Fußgängerampel zu Festung Karlsborg



Festung Kalrsborg - ein laaanges Haus



der Eingang zum Museum



eine alte "Reichstelefonzelle"



der Vättern


Im nahegelegenen Forsvik befinden sich Schleusen des Götakanals. Das einzige Schiff heute ist aber gerade weg. Wir stolpern dafür über ein spannendes Projekt: Eine Initiative hat es sich in den Kopf gesetzt, ein historisches Dampfschiff für den Götakanal originalgetreu neu aufzubauen (vollständig aus Holz, mit Dampfmaschine, nix Retro). Das Schiff ist derzeit im Bau und soll 2010 fertig werden. Es soll dann auf Kanalfahrten eingesetzt werden, wobei die Gäste gegen Gebühr in die Rollen des Schiffspersonals schlüpfen dürfen. Wir wünschen dem Projekt gutes Gelingen und werden es im Auge behalten.

Bei Tidan gibt es Schwedens zweitgrößte Schiffssetzung (Ranstena). wir fahren hin und amüsieren uns köstlich. Gegenüber der größten Schiffssetzung (Vadstena) an der Südküste ist hier NIX los, man gelangt über eine Schotterpiste dorthin und findet einen niedlichen Parkplatz. Das ganze liegt nicht ganz so spektakulär zwischen Feldern und vermutlich werden sich hier nur im Juli mal mehr als zwei Touristengrüppchen gleichzeitig aufhalten.

Ranstena


Am Nachmittag fressen wir noch ein paar Kilometer und kommen dann am Südzipfel des Vättern nach Habo. Abseits vom Ort (wie so oft in Skandinavien) liegt des kleine Kirchdorf mit einer Holzkirche. Die ist von außen völlig unscheinbar (rot halt ...), aber innen fallen einem bald die Augen aus: Die für einen Holzbau doch recht große Kirche mit drei Schiffen hat eine komplett erhaltene und sehr reichhaltige Ausmalung von 1741-1743. Das sieht man nicht oft.

der Glockenturm



Hauptschiff mit Orgel



Hauptschiff mit Orgel



Altar



die Decke



die Kanzel



nochmal das Hauptschiff



von außen - Understatement pur


Nach diesem Eindruck fahren wir noch nach Ulricehamn und finden einen schönen Campingplatz.


Donnerstag - 03.09.2009 - Ulricehamn - Varberg


zwölfter Tag - zur Fähre in Varberg

Heute fahren wir hinüber zur Westküste nach Varberg. Wir wollen am Abend die Fähre nach Dänemark erwischen, haben allerdings nicht gebucht. Erster Stop ist Boraas, früher Zentrum der Webereiindustrie Südschwedens. Die Massenfertigung ist längst weitergezogen, es gibt noch einige Design- und Spezialfabrikationen und ein sehr gutes Textilmuseum in einer alten Weberei.

Ob dieses Parkhaus auch eine Ausfahrt hat?



im Textilmuseum



im Textilmuseum



im Textilmuseum



im Textilmuseum



Kunst im Textilmuseum



Kunst im Textilmuseum



Kunst im Textilmuseum


Auf dem Weg nach Varberg wird das Wetter massiv schlechter. Wir erreichen die Stadt während eines Regenschauers, der selbst für schwedische Verhältnisse selten ist, jedenfalls ist die Kanalisation in Varberg komplett überfordert. Zum Glück ist unser Wagen schwer und liegt nicht so tief.

Im Hafen versuche ich ein Fährticket zu ergattern. Die Tour heute Abend ist mit Trucks vollgebucht, wir dürfen uns als stand-by dazustellen. Ich kaufe aber gleich eine Karte für morgen früh.

Es regnet heftig weiter und wir fahren raus nach Grimeton. Hier steht ein Technikdenkmal für die Funkfans (Baujahr 1922-1924): Der Längstwellensender Grimeton (Frequenz 17.2 kHz). Die Anlage kann besichtigt werden. Weithin auffällig ist die Sendeantenne: sechs Sendemasten (127m hoch) im Abstand von je 380m - das sieht aus wie eine große Überlandleitung. Im Gebäude gibts dann den eigentlichen Sender an sich. Sendedioden waren noch nicht erfunden, also wird die Frequenz von einem schnellaufenden Wechselstromgenerator erzeugt. Strom zum anfassen.

Das Ganze hatte den Zweck, erstmalig eine Übersee-Funkleitung aufzubauen. Dafür wurde ein Netz von 20 solcher Stationen errichtet, von denen nur noch Grimeton steht. Immerhin war die noch bis 1995 im Dauerbetrieb (U-Boot-Funk). Seither läuft die Anlage jährlich zweimal.

Immerhin lässt der Regen nach, alls wir vor Ort sind und wir können die Antenne wenigstens sehen.

Antenne von Grimeton



Sender Grimeton



der Alexanderson-Generator (200kW)


Wir fahren zurück nach Varberg, wo das Wasser inzwischen abgelaufen ist. Die Abendfähre ist tatsächlich voll - wir verbringen eine sehr nasse und windige Nacht auf dem Campingplatz (was in einem dichten Wohnmobil natürlich durchaus zu ertragen ist).

Seebad von Varberg



Seebad von Varberg


Freitag - 04.09.2009 - Varberg - Grenaa - Lakolk (Römö)


erst die Fährfahrt nach Grenaa, dann quer durch Jütland

Wir wissen es schon seit heute Nacht - es weht ein kräftiger Westwind. Wir fahren pünktlich auf die Fähre -die legt auch pünktlich ab aber dann bekommt sie mächtig zu tun. Zum Glück verläuft die Überfahrt fast genau gegen den Wind (also nach Westen) - so stampft das Schiff zwar mächtig, aber es rollt nicht und das schont den Magen. Der Nachteil - die Überfahrt verlängert sich um gut eine Stunde.

schicker Fahrgast



das Seebad von Varberg bei Wind


In Dänemark angekommen hört der Spaß allerdings nicht auf. Der Sturm kommt aus West bis Südwest und da Dänemark ja ziemlich flach ist, weht er auch auf allen Straßen. Unser Wohnmobil ist nun mal kein Sportwagen, so wird das Fahren dann etwas anstrengender als sonst.

Wir erreichen Römö am Nachmittag und sehen - nichts. Der riesige Strand, auf dem das Drachenfest stattfindet ist weg - überflutet. Wir richten uns auf dem Campingplatz ein (schön gegen den Wind aufstellen) und warten auf besseres Wetter.


Samstag - 05.09.2009 - Römö - Ribe - Römö


kaum etwas zu sehen

Der Morgen bringt kaum Veränderung. Der Strand steht unter Wasser, es stürmt, an ein normales Drachenfest ist kaum zu denken. Wir stapfen mit Gummistiefeln ein wenig durch die Gegend und fahren dann nach Ribe. Das kennen wir ja schon gut, aber das mittelalterliche Stadtbild ist auch immer wieder schön.

Abends leisten wir uns das Fischbüffet im örtlichen Hotel. Lecker und bezahlbar.

Strand unter Wasser



Wasserwandern



Wasserwandern



Nordseeimpression



Wasserwandern



ein typisches altes Haus der Insel Römö


Sonntag - 06.09.2009 - Römö - Müden/Örtze


der halbe Heimweg

Der gestrige Nachmittag war ja schon trockener, nachts regnet es auch kaum noch und der Wind nimmt langsam ab. Die Drachenfreunde bevölkern nun doch noch den Strand, wobei keiner wirklich sensible Drachen auspackt, dafür geht noch zu viel Wind.

allerlei Getier



allerlei Getier



Installation



Fische und ein Kater



Haihappen an der Leine



Haihappen an der Leine



Möwe am Start



Möwe am Start


Ich fliege einige meiner Drachen und das sogar ohne Zerstörungen. Nur etwas Leinensalat bleibt nicht aus.

Spaghetti!!


Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg nach Süden. In der Lüneburger Heide besuchen wir einmal wieder unseren Lieblings-Etappenplatz in Müden an der Örtze. Beim örtlichen Landhotel Bauernwald gönnen wir uns ein Abendessen.


Montag - 07.09.2009 - Müden - Frankfurt


rolling home

Auch das Frühstücksbuffet genießen wir im Hotel. Danach fahren wir gemütlich nach Hause und stellen das dicke Auto gegen 18:00 ab. Leider war die Tour zu kurz, aber sonst hat alles gepasst. Keine Defekte, keine Katastrophen.